Warum Beratung und nicht Behandlung?
Zum Einen, da ich mich nach der Tätigkeit in der Klinik gegen eine Praxis für Psychiatrie und/oder Psychotherapie entschieden habe.
Zum Anderen, weil die Arbeit in der Klinik mit stationärer und ambulanter Behandlung lehrt, dass psychiatrische und psychotherapeutische Angebote meistens zu spät kommen. Dann, wenn es schon zur Krankheit gekommen ist und die Frage, wo und bei wem finde ich das richtige Angebot, oft verwirrend ist. Ebenso stellt sich nach einer Erkrankung immer die Frage, wie und unter welchen Bedingungen ist eine Rückkehr an den Arbeitsplatz möglich und sinnvoll.
Schon während meiner Kliniktätigkeit konnte ich in Kooperation mit Asklepios Connecting Health erleben, dass mit niedrigschwelliger Beratung und Klärung Krisen häufig abgefangen werden können und rechtzeitige Angebote wirken können.
Die nun schon mehrjährige Kooperation mit dem pme Familienservice und dem medizinischen Dienst der Deutsche Lufthansa AG macht dieses Angebot noch breiter. Die individuelle Situation zu erfassen, Lösungsmöglichkeiten und wenn nötig Behandlungsangebote zu finden, ist die eine Seite. Unsicherheiten im Umgang von Führungskräften mit Mitarbeiter:innen mit psychischen Auffälligkeiten oder nach langer Krankheitszeit sind ebenso typisch.
Daran anknüpfend sind Themen zu betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM), Betrieblichem Eingliederungsmanagement (BEM) ebenso wie zu Führung, Organisation, Teamentwicklung und Konfliktmanagement essentiell, um psychische Gesundheit zu erhalten (oder möglichst schnell wieder herzustellen).
Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie 2020, jedoch hierdurch nochmals verstärkt, sind die Schlagworte „Einsamkeit“, „Homeoffice“, „Führung auf Distanz“ und der Umgang mit Unsicherheit brennende Themen.